Jetzt geht es Schlag auf Schlag, wie man sieht. Seit Anfang Mai ist mit „Crossed“ von Emily McIntire der fünfte Band aus der Never-After-Reihe auf dem Markt.
Die Schwierigkeit für mich bestand diesmal im Kirchenvokabular. Was macht frau als Nichtkatholikin, wenn man einen Roman mit einem katholischen Priester als Protagonisten übersetzen muss? Man holt sich eine Expertin mit ins Boot und befragt sie. Sonst passiert es am Ende noch wie bei zahlreichen Übersetzungen aus dem Goldenen Zeitalter des Kriminalromans, in denen ständig irgendwo ein „Vikar“ auftrat – der in Wahrheit aber ein Falscher Freund ist. Beim englischen „vicar“ handelt es sich mitnichten um einen Vikar, sondern in den allermeisten Fällen um einen Pfarrer. Um nicht in solche Fallen zu tappen, lohnt es sich, sich einen Fachmenschen mit ins Boot zu holen.
Worum geht es?
Pater Cade hat sein Leben der Kirche geweiht. Als neuer Priester soll er die Menschen in Festivalé wieder auf den rechten Weg führen. Doch manchmal müssen Seelen seiner Ansicht nach auf sehr eingreifende Art gerettet werden – indem er sie von ihrem leiblichen Körper trennt … Als er Amaya sieht, ist er sich sicher, dass auch sie völlig verderbt ist und nur durch den Tod von ihrer Sündhaftigkeit befreit werden kann.
Amaya genießt einen sehr zweifelhaften Ruf in der Stadt, seit sie in aller Öffentlichkeit von ihrer eigenen Mutter als Hexe bezeichnet wurde. Tagsüber kümmert sie sich um ihren viel jüngeren autistischen Bruder, für den sie die alleinige Verantwortung trägt, seit ihre Mutter sie beide im Stich gelassen hat. Nachts strippt sie als Esmeralda in einem Nachtclub, um sich und ihren Bruder zu ernähren. Mit der Kirche hat sie nicht viel am Hut. Doch irgendwie fühlt sie sich auf seltsamen Art zum neuen Priester Pater Cade hingezogen.
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